Die Texte:

Bei der Auswahl der Texte steht die Authentizität der Aussagen über das Werken und Wirken der Kaiserin im Vordergrund. Die gesungenen Texte sind original historische Zitate in Latein aus dem Leben der Theophanu.

Den Anfang bilden die Kosenamen, mit denen Otto II. seiner Gattin seine Liebe ausdrückte.

dilectissima

carissima

amantissima

Freude schenkende

Geliebteste

Teuerste

Die folgenden 2 Zitate sind die Signaturen, mit denen Theophanu die Regentschaft über das ottonische Reich sicherte und auf beeindruckende Weise Ihre Bedeutung dokumentierte.

Theophanu divina gratia imperatrix augusta

Theophanu, durch Gottes Gnade erhabene Kaiserin

Theophanus divina gratia imperator augustus

Theophanus, durch Gottes Gnade erhabener Kaiser

Thietmar von Merseburg (975- 1018) dokumentierte in seinem vierten Buch, die besonderen Qualitäten der Kaiserin.

Haec(/sic Theophanu), quamvis sexu fragilis, modestae tamen fiduciae et, quod in Grecia rarum est, egregiae conversationis fuit regnumque filii eius custodia servabat virili demulsens in omnibus pios terrensque ac superans erectos.

Theophanu, wenn auch vom schwachen Geschlecht, hat mit Besonnenheit gleichwohl dem Selbstvertrauen, und, weil es in Griechenland vorzugsweislich ist, mit rühmlichen Lebenswandel die Herrschaft wie zugleich die Behütung ihres Sohnes errettet durch mänliche Wachsamkeit in ganzer Pflicht zum Land als auch überhand- nehmend mutig erhaben.

In dem anschließenden Abschnitt aus den Quedlingburger Annalen von 991 wurde festgehalten, welches Ansehen die Kaiserin bis in ihren Tod erfuhr. Sie wurden von einem geistlichen Schreiber verfaßt, der sich auf Informationen aus der kaiserlichen Familie berufen konnte.

Theophanu imperatrix cum filio suo imperatore tertio ottone paschale festum imperali gloria apud Quedlingesem peregit civitatem, ubi etiam marchio Tuscanorum Hugo et dux Sclavonicus Misico cum caeteris Europae primis ibidem confluentibus affuere; ad obsequium imperatorii honoris, quae quilibet pretiosissima possederat, pro xeniis deferendo.

Die Kaiserin Theophanu beging das Osterfest mit ihrem Sohne, dem Kaiser Otto dem Dritten, in kaiserlichem Glanz von Quedlingaburg, wo auch der tuscanische Markgraf Hugo und der Sclavenführer Misica mit den übrigen daselbst zusammenströmenden Fürsten Europas anwesend waren, um der kaiserlichen Ehre schuldigen Gehorsam zu leisten und die größten Kostbarkeiten, welche sie besaßen, als Geschenke darzubringen.

E quibus Misico aliique quam plurimi honorifice donati in patriam redierunt.

Von ihnen zogen Misica und die meisten Anderen ehrenvoll beschenkt in die Heimat zurück.

Hugo vero cum eadem imperatrice filioque suo, quocunque regni vel imperando vel regendo proficiscuntur, famulando prosequitur usque dum niumagon perventum est.

Hugo aber begleitete dienstwillig die Kaiserin und ihren Sohn, wo auch immer sie waltend und schaltend unherzogen bis man nach Niumagon gekommen waren.

Ibi ergo, dum quadam quasi compede totum sua ditione colligasset imperium, Theophanu imperatrix consummato in bonis vitae suae cursu

pro dolor!

quod est miserabile dictu, immatura dissolvitur morte, 17. Kal.Iulii (septimus decimus Calendae)

Dort also endete, nachdem sie das Reich unter ihrem Gebote wie mit einer Fessel vereinigt hatte,der an Gutem reiche Lebenslauf der Kaiserin Theophanu

welch ein Jammer !

darum ist es traurig auszusprechen, durch zu frühem Tod erlöst am 17. Juni.

indeque lugubri imperatoris, filii scilicet sui, caeterorumque suorum fidelium comitatu evecta, ad urbem defertur Agrippinam inque ecclesia sancti Pantaleonis martyris ut ipsa decreverat stipante episcoporum, monacho-rum virginumque coetu, astante etiam omni clero ac populo, ultimo flebiliter tumulatur honore.

Von dort wird sie im Trauergeleite des Kaisers, ihres Sohnes und ihrer übrigen Getreuen nach der Stadt Agrippina gebracht und, wie sie selbst verfügt hatte, in der Kirche des heiligen Märtyrers Pantaleon unter dem Geleite der Bischöfe und der versammelten Mönche und Nonnen und im Beisein des ganzen Klerus und Volkes mit den letzten Ehren und unter Tränen estattet.

Herzlichen Dank für die Unterstützung der Recherchen:

Kölner Frauengeschichtsverein

Herr Prof. G. Wolf

Herr von Steinitz, St. Pantaleon

Die Grafik auf der Startseite ist ein Detail eines Medaillons der Heiratsurkunde von 972. Das Original der Urkunde befindet sich im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel. eine Kopie der Urkunde ist in St. Pantaleon, Köln zu besichtigen.

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